Pressemitteilung VIER TEAMS ALS FINALISTEN DER „LANGFRISTIGER ENERGIESPEICHER“ CHALLENGE AUSGEWÄHLT Leipzig, 29. November 2023 Die Bundesagentur für Sprunginnovationen gibt heute die Teilnehmer der zweiten Phase der SPRIND Challenge „Long-Duration Energy Storage“ bekannt. Aus den fünf Teams, die in den letzten 12 Monaten an der ersten Stufe dieses Innovationswettbewerbes teilgenommen haben, wählte die Expertenjury aus Wissenschaft und Wirtschaft vier Teams aus, um ihre Technologien in den kommenden 18 Monaten weiter zu entwickeln. Die vier Finalisten erhalten jeweils eine Finanzierung von vier Millionen Euro über die gesamte Laufzeit der Challenge. Energiespeicher sind ein Schlüsselelement für das Gelingen des Umstiegs auf erneuerbare Energien. Denn ein hoher Anteil erneuerbarer Energien kann bei der Stromerzeugung in Deutschland nur erreicht werden, wenn mit Hilfe von Energiespeichern die Zeiten mit geringer Stromerzeugung aus Wind- oder Solarenergie überbrückt werden können. Damit ein Durchbruch bei der Entwicklung von Technologien gelingt, die Energie langfristig, effizient und kostengünstig speichern können, hat die Bundesagentur für Sprunginnovationen im Juli 2022 zu diesem Innovationswettbewerb aufgerufen. Bei einer SPRIND Challenge treten Teams parallel mit unterschiedlichen Lösungsstrategien an, um in einem Wettbewerb über mehrere Jahre hinweg die vielversprechendsten technologischen Ansätze zu identifizieren. Folgende vier Teams nehmen an der zweiten und letzten Stufe dieser SPRIND Challenge teil: * Ore Energy ist ein ambitioniertes Spin-Off der TU Delft. Aufbauend auf ihrem wissenschaftlich-fundiertem Know-how arbeitet das Team an derzeit am Markteintritt ihrer extrem kostengünstigen Batterien auf Eisenbasis. Die optimierten Komponenten gewährleisten eine hohe Effizienz bei gleichzeitig hoher Stabilität. Mit Hilfe der SPRIND und weiteren Investoren arbeitet Ore Energy an mehreren Pilotprojekten und strebt die schnelle Skalierung der Produktionskapazität an. * Reverion zielt darauf ab, seine Gasbatterien völlig neu zu denken und sie als ein einzigartiges Energiespeichersystem einzusetzen, das zu niedrigen Kosten und für verschiedene Zeitspannen individuelle Speicherlösungen bereitstellt. Aufbauend auf ihrer bereits bewährten Biogas-Umwandlungstechnologie wird das Team seinen Prototyp auf eine Größe skalieren, die für die industrielle Nutzung von Relevanz ist. In der zweiten Stufe der Challenge soll die Technologie insbesondere für die saisonale Energiespeicherung erprobt werden. * Das Team Unbound Potential um Dr. David Taylor ist eine Ausgründung aus der ETH Zürich. Das Team entwickelt, baut und skaliert eine neue membranlose Redox-Flow-Batterie und hat sich bereits ihren ersten kommerziellen Kunden gesichert. In der zweiten Phase der SPRIND Challenge will Unbound Potential seine Produktionskapazitäten ausbauen und weitere Pilotsysteme zur Validierung ihrer Batterietechnologie einsetzen. * HalioGEN Power ist ein Spin-off der Universität Manchester, das während der ersten Stufe der Long-Duration Energy Storage Challenge von Prof. Robert Dryfe, Dr. Andinet Ejigu, Dr. Lewis Le Fevre und Dr. Athanasios Stergiou ausgegründet wurde. Das Team entwickelt eine innovative Langzeit-Energiespeichertechnologie weiter, die auf einem membranlosen Einzelstrang-Redox-Flow-System basiert. Mit diesem System konnten HalioGEN Power bereits eine effiziente Energiespeicherung für bis zu 15 Stunden nachweisen. Jano Costard, Challenge Officer der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND erklärt: „Energiespeicher sind essenziell für die Energiewende. Hierfür brauchen wir jedoch neue und bessere Technologien. Mit der SPRIND Challenge haben wir einen wirkungsvollen Innovationswettbewerb geschaffen. Hierdurch können wir vielversprechenden Technologien zum Durchbruch verhelfen, für die es noch kein ausreichendes privates Wagniskapital gibt. Indem wir die Weiterfinanzierung in der zweiten Phase der SPRIND Challenge an Zwischenergebnisse knüpfen, sorgen wir für Wettbewerb unter den Teams und stellen sicher, dass in die vielversprechendsten Technologien und Teams investiert wird.“ Für die Mittelvergabe bei den SPRIND Challenges hat die Bundesagentur für Sprunginnovationen ein in Deutschland neues Verfahren der Innovationsförderung etabliert, die vorkommerzielle Auftragsvergabe. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren der staatlichen Innovationsfinanzierung ist die vorkommerzielle Auftragsvergabe wesentlich schneller und die formalen Vorgaben weit weniger umfangreich, so dass auch kleinere Teams und Start-ups sich hieran mit Erfolg und ohne spezielles Fördermittelbeantragungs-Know-how beteiligen können. Um sicherzustellen, dass die Teams ihre Innovation langfristig und eigenständig vorantreiben können, verbleibt das gesamte geistige Eigentum, das während der Challenge generiert wird, bei den Teams. Weitere Informationen zu dieser SPRIND Challenge und zu den teilnehmenden Teams finden Sie unter https://www.sprind.org/de/challenges/energystorage Über SPRIND Challenges SPRIND Challenges sind Innovationswettbewerbe, die zum Ziel haben, Lösungen für die großen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen unserer Zeit hervorzubringen. Sie entwerfen die Vision einer besseren Zukunft und versammeln die Wissenschaftler:innen, Innovator:innen und Entrepreneur:innen, die diese Vision Wirklichkeit werden lassen können. Deshalb werden die Challenge Teams schnell und unbürokratisch finanziert und starten umgehend in einen mehrstufigen Wettbewerb. Zum Ende jeder Stufe wird die Arbeit der Teams evaluiert und nur die Besten verbleiben in der Challenge und erhalten weitere finanzielle Unterstützung, um ihre Idee weiterzuentwickeln. Über SPRIND Die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND wurde 2019 mit Geschäftssitz in Leipzig gegründet. Alleinige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). SPRIND schließt eine Lücke in der deutschen Innovationslandschaft: Sie findet neue, bahnbrechende Technologien für die großen Herausforderungen unserer Zeit und stellt gleichzeitig sicher, dass die Wertschöpfung der daraus entstehenden Unternehmen und Industrien in Deutschland und Europa bleibt. SPRIND wird aus Mitteln des Bundeshaushalts finanziert. Geführt wird SPRIND von Rafael Laguna de la Vera und Berit Dannenberg. KONTAKT Christian Egle Referent der Geschäftsleitung christian.egle@sprind.org Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND Lagerhofstr. 4 04103 Leipzig